Grüne Projekte, bewegende Begegnungen und medizinische Herausforderungen
- Dr. Elke Mascher ASHA Foundation

- 3. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Liebe Freunde, Verwandte und Bekannte,
erneut melde ich mich aus Chaurjahari. Die große Hitze hält weiter an, und wir warten sehnsüchtig auf die ersten Vormonsun-Regenfälle. Trotz der Temperaturen ist mein Alltag erfüllend und abwechslungsreich.
Morgens und abends begleite ich die Kolleginnen und Kollegen bei den Visiten auf der Wöchnerinnen- und Kinderstation. Die Mütter liegen bekleidet mit ihren Neugeborenen im Bett – so sind die Kleinen nie von der Mutter getrennt. Ein einfaches, aber berührendes Bild.

Ein besonderes Erlebnis war mein Besuch in Kotsahari, einer Modell-Biofarm etwa 45 Autominuten entfernt. Die Farm wird von HDCS betrieben und verfolgt das Konzept „One Health – gesunde Erde, gesunde Pflanzen, gesunde Tiere, gesunde Menschen“. Ganz ohne Pestizide gedeihen dort Mais, Kohl, Chili, Knoblauch und mehr. Auch Wasserbüffel, Ziegen und Hühner gehören zur Farm.
Fünf junge Erwachsene mit geistiger Behinderung arbeiten dort unter Anleitung mit. 22 Frauengruppen lernen, wie man einen eigenen Biogarten betreibt. Und 26 Landwirte aus der Umgebung nehmen regelmäßig an Fortbildungen teil. Der bestehende Wassermangel wird mit natürlichen Methoden gut bewältigt – ein beeindruckendes Projekt mit großem Potenzial.

Im Anschluss besuchten wir ein Dorf, das beim Erdbeben im November 2023 vollständig zerstört wurde. HDCS baut dort aktuell 22 neue Häuser – die Dankbarkeit der Menschen ist spürbar. Auf dem Rückweg beobachteten wir die Vorbereitungen der Felder für den kommenden Monsun.
In einem anderen Dorf machten wir Pause – bei gekochten Kartoffeln, Omelett und süßem Tee. Die Kinder waren fasziniert von der „großen, weißen Frau“, aber als ich die Kamera zückte, waren sie blitzschnell verschwunden!
Beim Abschied zeigte mir ein älterer Herr seine geschwollene Hand. Eine Fraktur schien nicht vorzuliegen, also empfahl ich ihm, sie über Nacht mit Weißkohlblättern zu wickeln – ein bewährtes Hausmittel. Sollte es nicht helfen, solle er ins Hospital kommen.
Diese kleinen Begegnungen berühren mich oft mehr als große Ereignisse.

Mit herzlichen Grüßen Dr. Elke Mascher



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