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Halbzeit in Nepal: Mein Bericht aus dem Hospital Chaurjahari

  • Autorenbild: Dr. Elke Mascher ASHA Foundation
    Dr. Elke Mascher ASHA Foundation
  • 3. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Die Zeit vergeht wie im Flug – die Hälfte meines diesjährigen Aufenthalts im Hospital Chaurjahari ist bereits vorbei. Gerne möchte ich euch heute einen Einblick in die vergangenen Wochen geben.

In den ersten drei Wochen durfte ich morgens und abends Dr. Aarun, den internistischen Facharzt hier im Haus, bei seinen Visiten begleiten. Besonders ältere Patientinnen und Patienten mit Lungenerkrankungen standen im Mittelpunkt. Es beeindruckt mich immer wieder, wie gut die Menschen hier auf die einfache, aber sehr wirksame Therapie ansprechen. Übrigens liegen die Patienten nicht im Krankenhaushemd, sondern in ihrer eigenen Kleidung im Bett – oder sitzen zur Visitenzeit sogar darin.


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Seit heute begleite ich nun für die kommenden drei Wochen die Kolleginnen und Kollegen auf der Kinder- und der Wöchnerinnenstation. Parallel bin ich tagsüber mit meinem Übersetzer Tej im Ultraschall tätig. Er führt die Untersuchungen durch, ich schaue beratend zu und verfasse die Befunde. Für mich ist es besonders spannend, weil ich aus meiner früheren Praxis vor allem internistische Ultraschalluntersuchungen kannte – hier hingegen kommen Patientinnen und Patienten aus allen Fachrichtungen.

Ein Fall hat mich besonders bewegt: Eine 20-jährige Erstgebärende kam unter starken Wehen aus einem kleinen Krankenhaus in Dolpa – zehn Stunden Autofahrt entfernt – zu uns nach Chaurjahari. In Dolpa konnte kein Kaiserschnitt durchgeführt werden, also wurde sie bei laufenden Wehen über holprige Straßen zu uns gebracht. In der Nacht traf sie ein, und wir konnten den Kaiserschnitt durchführen. Es kam ein kräftiger Junge mit 3.660 Gramm zur Welt. Leider hatte die junge Frau durch den langen Geburtsverlauf eine Fistel zwischen Gebärmutter und Harnblase entwickelt – eine Folge der anhaltenden Wehen. Glücklicherweise lässt sich dies operativ beheben, und wir konnten Mutter und Kind in das größere Krankenhaus nach Surket verlegen. Diese Operation wird von der nepalesischen Regierung übernommen – was für viele hier eine große Erleichterung ist. Die Geduld und Leidensfähigkeit der Menschen hier beeindruckt mich immer wieder zutiefst.


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Gestern nahm ich außerdem an einem Health Camp in einem abgelegenen Dorf teil – zwei Stunden Autofahrt oder fünf Stunden zu Fuß von Chaurjahari entfernt. Für viele Menschen dort war es das erste Mal, dass sie überhaupt einen Arzt sahen. Solche Einsätze sind für mich immer wieder bewegend.

Ein weiterer Lichtblick war mein Besuch im neuen Biogarten des Hospitals. Dort wachsen ganz ohne Chemie – nur mit Kompost aus Küchenabfällen gedüngt – frische Tomaten, Kürbisse, Gurken, Zucchini, Zwiebeln und Chili. Das Gemüse wird verkauft und auch in der Küche unseres Gästehauses verwendet. Eine tolle, nachhaltige Initiative!


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So viel für heute – ich melde mich bald wieder mit weiteren Eindrücken aus dem Hospitalalltag.

Mit herzlichen Grüßen Dr. Elke Mascher

 
 
 

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