Neues aus Chaurjahari

Vor einer Woche bin ich wohlbehalten in Chaurjahari angekommen und durfte bereits viel erleben. In diesem entlegenen Teil Nepals schreitet erfreulicherweise der Straßenbau voran. Als erstes werden die Straßen verbreitert und die seitlichen Begrenzungen stabilisiert. Während dieses Stadiums besteht der Straßengrund aus rotbraunem Sand, so dass sich das Fahrzeug jetzt in der trockenen Jahreszeit permanent durch rotbraune Wolken bewegt. Insassen und Gepäck waren nach fünf Stunden in entsprechender Farbe „gepudert“, doch es gibt ja Wasser! Zurzeit ist die Weizenernte, das vorherrschend Getreide, begünstigt durch das trockene warme Wetter, in vollem Gange.

Ich darf erneut im Ultraschall beratend tätig sein. Morgens und abends begleite ich den hiesigen Kinderarzt Dr. Dhiraj auf der Visite. Witterungsbedingt durch die enorme Hitze, sowie durch Wasser- und Hygienemangel leiden viele Kleinkinder an teils schweren Magendarminfekten und müssen wegen hohem Fieber und Austrocknung einige Tage stationär behandelt werden. Ich bewundere es immer wieder neu, wie liebevoll Dr. Dhiraj mit den Kleinen umgeht, sodass keines bei der Untersuchung weint. Die Mutter sitzt im Bett des Kindes und hat dies die meiste Zeit im Arm. Alle Kleinkinder werden gestillt. Mich beeindruckt dies innige Verhältnis von Mutter und Kind sehr. Die Kleinen erscheinen mir wie „Vögelchen im sicheren Nest“! Pro Jahr werden im Hospital ca. 1000 Babys geboren. Ein Segen, dass es das Hospital gibt und die Frauen nicht zuhause auf dem schmutzigen Fußboden entbinden müssen. Die von Freunden gestrickten und genähten Mützchen finden regen Absatz und werden von den Krankenschwestern und den Müttern gerne entgegengenommen. Auf diesem Wege noch einmal ein herzliches Dankeschön von uns allen für Ihre Unterstützung!